50 Objects and more
Während ich gerade an einem Text über den „material turn“ schreibe und wie die Dinge unsere Wahrnehmung, Alltagspraktiken und das Wissen prägen, erscheint in der NY Times sehr passend dieser großartige Artikel „A History of New York in 50 Objects“ von Sam Roberts.
Bislang sind es 50 Dinge, die nicht nur als Gegenstand betrachtet werden, sondern die Erlebtes, Erfahrungen und Wissen vermitteln, aus dem sich wichtige Stationen der historischen Entwicklung der Stadt erkennen lassen.
Ob es nun persönliche Dinge sind, technische Geräte oder öffentliche – diese Dinge prägen soziale Prozesse, kulturelle Praktiken und transferieren Wissen:

Das Paar Schuhe eines kleinen Mädchens, das 1904 bei einem Schiffunglück ertrank und die von der überlebenden Schwester aufbewahrt wurden,verweisen über das private Schicksal hinaus auf die Entwcklung der sozialen Community „Little Germany“ (und ihr Verschwinden).
Die Boom-Box mit der in den 80er Jahren Munsik mobil gehört werden konnte und mit denen die Teenager durch die Straßen zogen
oder der Papp-Kaffee-Becher eines griechischen Restaurants von 1960 als Vorläufer der heutigen „To Go“ – Ess-und Trunkkultur lassen als Dinge erkennen, wann und wo alltägliche Handlungsweisen, die uns nahezu natürlich erscheinen, ihren kulturellen Anfang nahmen.
Das Straßenschild Loisaida Avenue das 1987 errichtet wurde, erschöpft sich nicht in seiner praktischen Funktion des Wegweisers, sondern verweist auf den Weg, den die lateinamerikanischen Einwanderer bei ihrer Integration in das Leben der Stadt zurück gelegt haben.
Die Geschichte ist mit 50 Dingen noch nicht zu Ende erzählt – schön, wenn es noch mehr werden!